Heute möchte ich Sie an einer wunderbaren und erfüllenden Therapiestunde hier in meinem Atelier teilhaben lassen. Diese liegt schon eine Weile zurück, denn ich wollte mir natürlich erst das Einverständnis meiner Klientin einholen, darüber berichten zu dürfen.
Meine wirklich liebenswerte Klientin kommt schon seit langem regelmäßig zu mir in mein Atelier, um "Ihren Mr. Parkinson draußen für eine Weile zu parken", um es in den Worten der Klientin auszudrücken.
Malen und gestalten mit Acrylfarbe auf einem Keilrahmen, welcher mit Leinwand bespannt und bereits vorgrundiert ist. Absichtlich habe ich keine Hilfsmittel wie z. B. Pinsel, Spachtel, Schwamm usw. zum Auftragen der Farbe verwenden lassen, sondern zum Einsatz kamen nur Ihre Hände. Dadurch war die Klientin mit den Materialien Farbe und Leinwand direkt in Verbindung wodurch das Spüren, Fühlen und Tasten der Hände unterstützt wurde. Jeder Mensch nimmt diesen Kontakt unterschiedlich wahr und er führt deshalb zu unterschiedlichen Empfindungen. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich nur berichten, dass dieser Kontakt mit der Farbe maßgeblich hilft bei der willkommenen Entspannung der Hände und nachfolgend auch des ganzen Körpers. Genau dies ist bei meiner Klientin geschehen. Sie konnte für die Zeit von fast zwei Stunden ihren Mr. Parkinson doch tatsächlich "in den Urlaub" schicken.
Für mich persönlich kam der Höhepunkt unserer gemeinsamen Therapiestunde am Ende der vorgesehenen Zeit. Der Blick in das glückliche, lächelnde und entspannte Gesicht meiner Klientin, nachdem sie sich voll und ganz auf das Arbeiten mit ihren eigenen Händen konzentriert und eingelassen hatte, war für mich das beste Feedback, das ich mir wünschen konnte. Diese Art zu Malen ist, meiner Meinung nach, eine gewinnbringende Therapie für an Morbus Parkinson erkrankte Menschen.
Meine Klientin konnte sich mal wieder eine Atempause nehmen. Zum Abschluss bedankte sie sich bei mir mit einer herzlichen Umarmung. Das tat dann mir gut. :-))
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